MaxFun Sports Laufsport Magazin
Stellungnahme von Professor Hans Holdhaus
28.08.2006, 12:00:00
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Im konkreten ungefähr 10 min dauerndem Interview wurde das Thema Doping im Freizeitsport generell diskutiert. Meine Position dazu habe ich im Interview auch klar zu verstehen gegeben. Ich darf sie kurz wiederholen: 1. Doping ist ein Bestandteil des Sportregelements und gilt daher ausschließlich im organisierten Sport. Im Freizeitsport gibt es daher kein Doping sondern höchstens einen Medikamentenmißbrauch. 2. Ich habe nicht behauptet, dass 30% der Läufer die am Wien Mararthon teilnehmen gedopt sind. Ich habe vielmehr gesagt, dass - wenn man den verschiedenen anonymen Befragungen die im Freizeitbereich zu diesem Thema existieren - Glauben schenken darf zwischen 10 und 30% der Teilnehmer als gedopt gewertet werden müssten, weil sie irgendwelche Medikamente verwenden, die eine Substanz beinhalten, die auf der Dopingliste steht. Das betrifft Schnupfenmittel, Blutdruckmittel, Schmerzmittel, Asthmamittel, etc. Also Medikamente die viele Menschen aus medizinischen Gründen nehmen müssen unabhängig davon ob sie Sport betreiben oder nicht. Daraus den Schluß zu ziehen, dass sich diese Leute bewußt dopen ist Unsinn. Der Freizeitsportler weiß in der Regel nicht was auf der Liste steht. Ich bin daher auch der letzte, der dem Freizeitsportler einen Vorwurf machen möchte. Ich fordere vielmehr eine verstärkte Aufklärung der Freizeitsportler. In diesem Zusammenhang freut es mich übrigens dass die Veranstalter des Graz Marathons mich gebeten haben einen kurzen Beitrag zum Thema Doping für die TeilnehmerInnen zu verfassen. 3. Es gibt im Freizeitbereich derzeit keine Dopingkontrollen. Wenn Hr. Konrad behauptet, dass beim Wien Marathon Dopingkontrollen durchgeführt wurden, dann bezieht sich das immer auf die teilnehmenden Spitzenläufer, nicht aber auf die Freizeitsportler. Ein Freizeitsportler könnte so eine Kontrolle sogar ablehnen. 4. Ich habe in meinem Interview auch den Vorschlag gemacht, Freizeitsportler über die Gefahren des wissentlichen aber auch unwissentlichen Dopings aufmerksam zu machen und die Medien eingeladen hier aufklärend mitzumachen. Dies habe ich bereits einige Male deponiert. Bis heute leider ohne Erfolg. Ich hoffe, dass meine Stellungnahme den Bericht im Heute doch ein wenig relativiert und vor allem meine leider nur teilweise wiedergegeben Aussage nunmehr auch richtig verstanden wird. Nicht verstehen kann ich übrigens wenn man mir - wie mir Insider berichteten - den Vorwurf einer "Geschäftsstörung" macht. Ich denke dass jeder Veranstalter Interesse haben müßte dopingfreie Veranstaltungen zu organisieren. Ich fordere vielmehr die Veranstalter auf sich diesem wichtigen Thema mehr zu widmen indem jede Gelegenheit genutzt wird sporttreibende Menschen auf die Gefahren des Dopings (egal ob bewußt oder unbewußt) aufmerksam zu machen. Eine gesundheitliche Schädigung durch Doping muß nicht gleich mit dem Tod enden - Gott sei Dank. Prof. Hans Holdhaus IMSB Wien - www.imsb.at IMSB Link: www.imsb.at |