MaxFun Sports Laufsport Magazin

Mit Hochdruck zum Marathon

21.03.2006, 12:00:00
Foto:
MaxFun Sports

VCM-Rennärztin Dr. Dagmar Rabensteiner: Bei gesundheitlichen Problemen kann man nicht nur Marathon laufen. In vielen Fällen soll man es sogar!

Die Optimierung der eigenen Leistung, die Verbesserung der persönlichen Rekordmarke, das Streben um Minuten und Sekunden – es ist ein faszinierender Bestandteil des (Lauf-)Sports. Wenn man sich in Läuferkreisen umhört, bekommt man oft sogar den Eindruck, nichts anderes sei wichtig. Für viele mag das auch stimmen, zumindest eine Zeit lang. Die Motivation dafür, einen Marathon zu laufen, ist für so manche jedoch völlig anders.

Zum Beispiel für Herrn V.: Ein sehr athletisch gebauter Mann, die Muskeln stammen von regelmäßigem Krafttraining. 1,90 Meter groß, 96 Kilogramm schwer, Körperfettanteil 20%. Sein Blutdruck ist zu hoch. 146 / 100 mm Hg wurde gemessen. Er bekommt blutdrucksenkende Medikamente verschrieben. Ob er davon wieder los kommt, will der Arzt nicht sagen. Mit 52 Jahren soll er bereits regelmäßig Medikamente nehmen. Das schmeckt ihm nicht. Dabei ist Herr V. aktiv und betreibt Sport. Auch Marathon will er laufen. Ein Hinderungsgrund? Im Gegenteil! Gerade deswegen sollte er laufen, denn der Blutdruck lässt sich mit regelmäßigem Ausdauertraining senken.

Das Beste für die Gesundheit
Ein Marathon ist nichts Verrücktes. Das Training dafür ist das Beste, was man für seine Gesundheit machen kann. Erhöhter Blutdruck reagiert auf regelmäßiges Laufen meist sehr gut. Nach einigen Wochen ist meist ein Rückgang um ca. 10 mm Hg zu erkennen. Nicht sehr viel? Oh doch! Das ist vergleichbar mit der Wirkung mancher Hochdruckmedikamente. Bei leichtem und mittlerem Hochdruck (das betrifft 80 Prozent aller Hochdruckpatienten!) kann in vielen Fällen sogar auf Medikamente verzichtet werden – ein nicht zu unterschätzender Wiedergewinn an persönlicher Freiheit. Ein genau dosiertes Bewegungsprogramm verbunden mit Kalorien- und Kochsalzreduktion bringt oft die nötige Senkung in den Normalbereich. Herr V. kann seine Marathonvorbereitung ohne Probleme absolvieren. Die Motivation und Trainingsgestaltung zielt jedoch nicht auf die individuell mögliche Höchstleistung ab. Es geht um die Besserung der gesundheitlichen Situation. Und um die Faszination „Marathon“.

Mit Ausdauer gegen die Wohlstandsprobleme
Herr V. ist mit seinem Problem nicht alleine auf der Marathonstrecke unterwegs. Gerade im hinteren Feld gibt es eine beachtliche Zahl an Teilnehmern mit „Schönheitsfehlern“. Viele LäuferInnen im Feld eines großen Marathons haben ähnliche, mit unserem Wohlstand assoziierte gesundheitliche Probleme: Bluthochdruck, schlechte Cholesterinwerte, bauchbetontes Übergewicht, Diabetes, zurückliegende Erkrankungen. Diese Zivilisationserscheinungen, die in Kombination das bedrohliche „metabolische Syndrom“ bilden, sind meist der Ausgangspunkt für spätere Gefäßverkalkungen, Herzinfarkt und Schlaganfall. Ausdauertraining hilft dabei wie keine andere Therapie.

Wie etwa bei Herrn C. Er ist knappe 50, hat einen stattlichen Bauch, Bluthochdruck und vor allem: Er hat keine Zeit. Beruflich ist er gefordert und erfolgreich. Bei Geschäftsessen und gesellschaftlichen Anlässen leert er gerne zwei Flaschen guten Wein. Und Herr C. ist häufig bei gesellschaftlichen Anlässen. Bei einer Gesundenuntersuchung war klar: Es muss etwas geschehen. Aber was: die übliche Palette? Ein Medikament gegen den Hochdruck, ein Cholesterinsenker, eines zum Senken des Blutzuckers? Laborparameter und Messwerten würden sich zweifellos bessern, aber würde Herr C. damit auch gesünder? Der Ausweg aus dem Dilemma heißt Bewegung. Bewegung verwandelt.

Hohe Ziele in jedem Alter
Herr C., der auch beruflich immer nach hohen Zielen strebt, ließ sich von einem bloßen Trainingsprogramm nicht motivieren. Ein großes Vorhaben musste her – also Marathon. Für heuer ist beim VCM der Halbmarathon realistisch. Das eigentliche Ziel, das über vielleicht schwere Trainingsstunden hilft, ist aber klar definiert: Vienna City Marathon 2007. Eine Krankheit ist immer auch eine Chance, etwas zu verändern. Der Marathon bietet die Chance, dass diese Veränderung Freude macht und langfristig wirkt.

Marathon ist auch in etwas höherem Alter nichts Abwegiges. Herr M. will es mit 61 Jahren zum ersten Mal versuchen. Warum nicht? Auch ehrgeizige Ziele sind möglich. Entscheidend ist die Frage: Was ist ohne gesundheitliche Gefährdung möglich? Eine EKG-Kontrolle ist bei der ersten Untersuchung wichtiger als das Messen von Laktatwerten. Und im Training ist beispielsweise die Entwicklung der Unterdistanzleistungen nicht ganz so entscheidend wie bei einem 30-jährigen, der seine Bestzeit um zwei Minuten unterbieten will. Aber Marathon laufen können beide. Und alle positiven Wirkungen und Erlebnisse eines Marathons können ebenfalls beide mitnehmen.



Der Bericht wurde vom Veranstalter selbst im Eventmanager von MaxFun.cc eingetragen

Dr. Dagmar Rabensteiner / VCM Rennärztin

Link: www.sportmedizin-rabensteiner.com

MaxFun Sports
Themen
Vienna City Marathon
Vienna Night Run
Salzburg Marathon
Graz Marathon
Spartan Race
Red Bull 400
Frauenlauf
Business Run
Strongmanrun
B2Run
Firmenlauf

Wir informieren und unterhalten Sportler, Sportinteressierte und Veranstalter. www.maxfunsports.com gibt es seit 1999 und ist die führende österreichische Laufsport Plattform.