Regenerieren mit Bode Miller (Folge 15)

... bis uns die Oberschenkel brennen!

In der letzten Folge: Der Winter ist eingebrochen, Markus und Doris haben trotzdem gut trainiert. Thomas und Felix, die beiden Burschen, setzen indes andere Schwerpunkte und denken mehr ans Skifahren.

FOLGE 15
Tom: „Und?“
Felix: „Was - und?“
Tom: „Was ist jetzt mit Bode?“
Felix: „Super-G Weltmeister, wie ich gesagt hab!“
Tom: „Und danach gleich wieder ausgefallen.“
Felix: „Aber wie! Das soll ihm einmal einer nachmachen – mit einem Ski!“
Tom: „Dafür tun ihm jetzt die Muskerl weh, weil er so extracool weitergefahren ist.“
Felix: „Glaubst du. Wart bis zur nächsten Medaille.“
Tom: „Oje, bis 2006?!“

Die Diskussion schien sich auf ein lang umkämpftes Unentschieden hinzubewegen. Bis eine Frage auftauchte, die an Markus gerichtet war und von vornherein kein Gegenargument zuließ: „Papa, wann gehen eigentlich wir Skifahren? Die Ferien sind da!“

Da gibt’s kein Herumreden. Und Markus wurde in diesem Moment bewusst, dass sich etwas verändert hatte. Hatte er sich früher oft überwinden müssen, um dem Aktivitätsdrang seiner Burschen zu folgen, war er nun sofort bei der Sache. „Na jeden Tag, an dem uns das Wetter gefällt, werden wir fahren – bis uns die Oberschenkel brennen wie dem Bode Miller!“ Und im nächsten Moment bemerkte er, dass sich noch etwas verändert hatte. „Wie mache ich das mit dem Lauftraining?“, schoss es ihm durch den Kopf. Das Laufen, so stellte er fest, war in der Prioritätenliste weit gestiegen. Vergangene Woche mit viermal Laufen war das bisherige Trainings-Highlight. Jetzt kratzte etwas im Hals, die Waden waren immer noch steif, das muss vom Zurückrutschen am Schnee stammen. Bode Miller im Fernsehen wäre sicher die bessere Regeneration als selber Skifahren. Dabei wollte er nächste Woche eigentlich wieder durchstarten ...

„Wie machen wir das mit dem Lauftraining?“, überlegte er laut, „wenn Schneefall und Skifahren dazukommen?“ Doris wusste mittlerweile einiges zum Thema Laufen zu sagen. „Erstens: An zweimal Skifahren scheitert kein Marathon. Zweitens: Auf Schnee sind wir letzte Woche auch schon gelaufen. Drittens: Man kann ja auch Skilanglaufen, Radfahren oder am Laufband rennen.“

Markus musste ihr unartikuliert Recht geben. Und seine selbst-nach-15-Jahren-nicht-Ehefrau hatte noch mehr auf Lager. „Ich weiß, wie ich mich in Zukunft vorbereiten werde, und ich glaube, ich weiß auch, wie du es machen kannst.“

Keine Reaktion. Markus wartete, was da noch folgen würde.

„Ich habe einen Termin für eine Untersuchung, dort wird festgestellt, ob ich in der Lage bin, den Marathon am 22. Mai zu laufen und wie ich dafür trainieren soll. Herzfrequenz, Trainingsempfehlungen et cetera. Da ich davon ausgehe, dass du an so etwas nicht interessiert bist und ich dich sicher nicht störe, wenn du dein eigenes Glück suchen willst, habe ich einen anderen Hinweis für dich, nämlich die Running-Pyramide. Das ist ein Trainingsplan für unseren Marathon mit guten Tipps. Schau dir das an, das bringt sicher mehr, als einfach drauflos zu rennen. Und schließlich sollten wir ein paar Testläufe einplanen, zumindest einen Halbmarathon, das wäre im April sehr zu ....“

Markus brachte all dem seine ganz alltägliche Skepsis entgegen und verlor rasch die Aufmerksamkeit. Er hatte es nie geschafft und es genau genommen auch nie versucht, die strukturierte Planung, die er vom Büro gewohnt war, auch im Privatleben anzuwenden. Doris hingegen kann das. Es wird schon was dran sein, sinnierte er, aber kann man nicht einfach so laufen gehen und dann den Marathon versuchen, ich bin doch kein Profi, der eine Bestzeit will, und Durchhalten, das kann ich, im Durchhalten schlägt mich niemand so schnell, drum kann ich auch den Marathon schaffen ...

„... und man erfährt dort, dass man nach zwei oder drei Wochen jedenfalls eine ruhigere Phase einlegen soll, damit sich die Trainingswirkung entfalten kann. Du schaust ja eh einigermaßen zerknautscht aus in den letzten Tagen, also leg eine Entlastungswoche ein, das ist sogar sehr wichtig ...“ Die Informationen von Doris gingen ohne tiefe Spuren zu hinterlassen durch Markus hindurch wie eine zu große Dosis Vitamin C. Nur ein Begriff hatte sich gehalten in ihm: „Running Pyramide. Wo finde ich das?“

Fortsetzung folgt ...



Der Bericht wurde vom Veranstalter selbst im Eventmanager von MaxFun.cc eingetragen

Doris du schaffst es