Mondvolle Idee (Folge 13)

Aa-huu, aa-huu, bin ich zu schnell unterwegs?

In der letzten Folge: Markus und Doris haben beschlossen, den Marathon zu laufen. Aber wie trainieren? Doris schlägt eine leistungsdiagnostische Untersuchung vor. Markus, der über Weihnachten drei Kilo zugenommen hat, ist alles andere als begeistert und möchte lieber nach Lust und Laune laufen. Er will sich bei Kollegen umhören und Trainingstipps holen.

FOLGE 13

Der Mond ist eine wolkenkratzerhoch gebaute Straßenlaterne, die langsam über den Himmel geschwenkt wird. Immer wieder erstaunlich hell wirft er das Licht in die Nachtstunden. Schon bevor er rund wird, zieht er mit einer langen, unsichtbaren Schnur die Blicke auf sich, von Stirn zu Gestirn. Selbst wenn der helle Fleck gerade hinter Schneewolken liegt: Der Schlaf ist in diesen Tagen leicht für Markus, oberflächlich, dabei nicht ermüdend, pendelt er zwischen wachen Gedanken und Traumsekunden.

42 Kilometer, worauf haben wir uns da eingelassen? Kann ich das wirklich schaffen? Irgendwelche Richtlinien werde ich brauchen. Aber jeder, den ich frage, rät etwas Anderes. Der Marketing-Mensch in der Firma schwört auf die neuesten Pulsmessgeräte. Ein anderer hat gemeint: Lange und langsam laufen, gesund essen und das ganze möglichst regelmäßig ein paar Monate hindurch, damit schafft man es in jedem Fall. Und John, von dem ich es gar nicht wissen wollte, war sicher: Jeder kann durchkommen, die Frage ist nur wie. Sehr hilfreich, genau um das „Wie“ geht es. Wie in New York im Traum, von Anfang an überfordert? Thank you very much! New York hat gerade einen halben Meter Schnee und – 20°C hab ich gehört. Wenn das bei uns auch bald losgeht, wie sollen wir da trainieren? Wie weit bin ich bisher überhaupt gelaufen? Wie oft in der Woche? Wie viele Schritte waren es, im Regen, in der klaren Luft, im Schneefall, Schritt für Schritt, ein paar mal auch gemeinsam mit Doris, Schritt für Schritt, aber ist das schon genug? Die Hitze staut sich, ich bin viel zu warm angezogen! Aa-huu, aa-huu, die Lungen pumpen. Wie weiß ich, ob ich es schaffen kann? Aa-huu, aa-huu, bin ich zu schnell unterwegs? Sauerstoff-Sauerstoff. „Markus, come on!“ Ja, so geht’s leichter, relaxen, locker, ich komme schon. „Markus! He, Markus!“ Runde Schritte, runde Schritte, so könnt ich ewig laufen...

„Markus! Was träumst du schon wieder?“
„Hä?“


Der Kaffee in der Frühstückstasse ein paar Stunden später war nachtschwarz, die Honigsemmel vollmondhell, vermischt ergab es den Startschub für den Tag. „Weißt du überhaupt, wie oft und wie weit du in den letzten Wochen gelaufen bist?“, fragte Markus. „Von letzter Woche weiß ich das noch“, kaute Doris ihre Antwort hervor. „Aber davor ... – keine Ahnung.“

„Dann schreib dir auf, was du noch sicher weißt, und schreib es ab sofort jedes mal auf. Wie sollen wir sonst wissen, ob wir ausreichend trainieren?“

Doris war überrascht, dass Markus plötzlich begann, vom Marathon nicht nur zu träumen, sondern ihn auch konkret zu planen. „Gute Idee, mein Schatz, das machen wir!“ Und mit einem skeptischen Blick auf sein Frühstücksei: „Sollen wir die Entwicklung deines Körpergewichts auch gleich dazu schreiben?“

Fortsetzung folgt ...



Der Bericht wurde vom Veranstalter selbst im Eventmanager von MaxFun.cc eingetragen

Doris du schaffst es