MaxFun Sports Laufsport Magazin
Lernen von Stephanie Graf
23.03.2005, 12:00:00
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Stephanie Graf „Ich brauche immer Ziele. Ich kann nicht trainieren, ohne zu wissen, wofür ich das tue.“ Trotzdem klappt es nicht immer, oder immer seltener, speziell in der Wirtschaft. Das liegt an den grundsätzlichen Problemfeldern, wie Zielsetzungsprozessen und fremdbestimmten Einflussfaktoren. Folgende Empfehlungen erweisen sich in der Praxis als hilfreich: 1. Ziele verbindlich (mit sich selbst und anderen) vereinbaren Ziele sollen eine gewisse Selbstverpflichtung in sich tragen, damit diese auch entsprechend umgesetzt werden. Ziele müssen mit sich oder mit Mitarbeitern verbindlich vereinbart werden. Nur die Zeilen am Papier sind oft reine “Augenauswischerei” und die geschriebene Tinte nicht wert. Ziele müssen auf Augenhöhe vereinbart und nicht vorgegeben, vorgesetzt, aufgedrückt oder einfach top down geschickt werden. Ziele stehen und fallen mit dem Commitment der Beteiligten. Auch wenn die Vereinbarung notfalls länger dauert, ohne aktive Beteiligung kommt keine ausreichende Zugkraft zustande. 2. Annehmbare Ziele” setzen. Diese beinhalten folgende Kriterien - Sie sind herausfordernd, aber erreichbar – und motivieren deshalb zusätzlich. Wenn die Steilvorlage im Fußball zu weit ist, dreht der Stürmer ab und gibt nicht mehr sein letztes um den Pass zu erreichen - Sie sind vorstellbar - und ermöglichen deshalb in der täglichen Trainingseinheit im Sport oder im Beruf eine klare Identifikation und Ausrichtung - Sie sind klar und messbar – Nach Inhalt, Ausmaß und Zeitbezug bestimmt. Sonst kann man den Erfolg nicht überprüfen - Ziele ermöglichen einen Fokus - und sind an einer Hand abzählbar sein. Weniger ist mehr 3. Ziele müssen persönlich beeinflussbar sein Der eigene Beitrag zur Zielerreichung sollte erkennbar sein. Jeder Sportler weiß ganz genau, welche Auswirkung jede einzelne Trainingseinheit für die persönliche Leistungssteigerung hat. Das mobilisiert zusätzliche Kräfte und gibt persönlichen, inneren Sinn. 4. Ziele unterstützen durch Visualisieren Nützen Sie die ständige Präsenz der Bilder – auch als gemeinsames Verständnis und zusätzliche Energie, als positive Verstärkung. Stephanie Graf hatte auf der Handybegrüßung lange Zeit 1.56,3 stehen, den Hallenweltrekord, den sie in Wien unterbot (und trotzdem nur EM2. wurde) 5. Ziele in der Gegenwartsform formulieren Üblich : ich werde den Marathon in Wien laufen Besser: Ich laufe am 22.Mai 2005 um 12.29 (Ziel unter 3.30) durch das Ziel am Heldenplatz Wenn Sie Mitarbeiter führen oder als Coach tätig sind, noch folgende zusätzliche Tipps 6. Sorgen Sie für Ziele – Es liegt ein feiner Unterschied zwischen Ziele setzen und für Ziele zu sorgen. Wenn Ziele von selbst kommen (sorgen), sind diese meistens intrinsisch motiviert und damit mit einem hohem Umsetzungswert und einer hohen Energie verbunden. Wenn diese in Ausmaß und Richtung passen, braucht man nicht viel weiter zu tun und die offizielle Zielsetzung ist nur mehr ein formeller Akt. 7. Sorgen Sie für Transparenz der Ziele Die Zielhierarchie muss passen – vertikal und horizontal. Ich habe in meiner Managerzeit immer darauf geachtet, welche Ziele mein Chef und meine Kollegen haben. Das hilft, das Verhalten besser zu verstehen und potenzielle Zielkonflikte rechtzeitig sichtbar zu machen. Bericht von Andreas Sachs Buchbestellung: Punch & Power, Was Topmanager von Spitzensportern lernen Von Andreas Sachs, Erich Schönleitner, Helmut A. Gansterer Erschienen im Echo Verlag Preis 24,90 €, 280 Seiten Bestellung: office@soom.energise.at, 0699-12602414 Andreas Sachs Link: www.soom.energise.at |