MaxFun Sports Laufsport Magazin

Lernen von Markus Gandler

09.09.2005, 12:00:00
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Das Ganze sehen (aus Punch & Power, Kapitel 11)

Bericht von Andreas Sachs:

Erfolgreiche Teams zeichnen sich dadurch aus, dass die Gemeinsamkeit der Anstrengungen mehr ergibt, als wenn jeder einzelne für sich „werkelt“. Auf das Zusammenspiel, auf die Synchronität kommt es an und bildet nicht nur im Sport, sondern auch in der Wirtschaft die höchste Kunst. Selbst die teuersten Einkäufe, siehe Real Madrid, helfen selten, wenn es nicht geschafft wird, die optimale Teamzusammensetzung zu finden und einen echten Teamgeist zu entwickeln.

Die Grundregel von Markus Gandler, unserem ersten olympischen Medaillengewinner im Schilanglauf, lautet: „Wie du ins Team hineinrufst, so kommt es wieder heraus“. So wurden das Team um M. Gandler viel bejubelt erstmals Staffelweltmeister in der Ramsau.

Gerade erfolgreiche Unternehmen zeichnet ein solcher Geist aus. Gen.Dir. Peter Püspök von der Raiffeisen Landesbank NÖ/Wien hat folgendes Credo: „Mir geht es nicht darum, die Kosten zu senken, sondern darum, die Motivation zu erhöhen“. Sehr weise, überaus wirksam und erfolgreich. Echte Motivation entsteht durch Freiheit und Verantwortung. Andernorts wird oft an den letzten Kosteneffizienzen geschraubt, vieles vorgegeben (aber nicht vorgelebt) und dabei die Motivation in den Keller versenkt. Über den Effekt auf den Umsatz wollen wir den Mantel der Traurigkeit hüllen.

Die Basisfaktoren für Spitzenleistungen in Sport und in der Wirtschaft sind Vertrauen, gemeinsame Werte und Commitment. Diese bringen den inneren Antrieb – das innere Feuer- zum Entfachen. Das Ergebnis ist mehr Verantwortung durch den Einzelnen – und damit erzielt man die besten Resultate.

Auch auf die Rahmenbedingungen kommt es an. Spitzenteams brauchen Spitzenstrukturen, sonst gibt es zwar punktuell Erfolge, aber als „Eintagsfliegen“ und nicht mit gezielter Nachhaltigkeit.

Gemeinsame und gelebte Werte sind die Basis und Turbo zugleich.
- Vertrauen baut sich erst über die Zeit auf
- Teams leben von Kontakt und Rhythmus.
- Wertschätzender Umgang auf Augenhöhe und Akzeptanz der Stärken und der Schwächen der Anderen sind die Basis des Umgangs miteinander.
-Commitment ergibt sich durch gemeinsame Ausrichtung, die Übereinstimmung der eigenen Innensicht mit der Außenperspektive des Teams oder der Organisation. Die beste Überleitung zwischen Innensicht der Person und Außensicht des gesamten Teams ergibt sich durch persönlichen Sinn, eine Klarheit über gemeinsame Ziele und durch den eigenen, messbaren und zuordenbaren Beitrag.

Während im Sport noch hohe Eigenmotivation im Spiel ist, funktioniert „das Ganze sehen“ in der Wirtschaft immer seltener. Der negative Di-Stress- Faktor steigt, oft nicht aus Überforderung, sondern durch das Fehlen von Sinn. Die Folgen sind oft innere Kündigung und im schlimmsten Falle Burn-Out.

Speziell in kritischen Zeiten helfen Coaching, Führung und Vorbilder. Nur, die Vorbildwirkung lässt zu wünschen übrig. Selbst führende Konzerne wie IBM verlieren rasant an Einfluss. Manager der 1. Länderebene haben ein frei verfügbares Budget von 5000 € (!). Das wird vom Konzernchef noch stolz verkündet. Da lacht sich jeder Kleinbetrieb „tot“. Auch wenn IBM offiziell abstreitet, Leute zu entlassen, bauen sie doch massenweise Arbeitsplätze ab. Für diese feine Optik gibt es „goodies“ bis zum Jahresgehalt, die letztendlich wieder die Kunden zahlen müssen. Oder Lieferanten, die 1 Jahr auf die Zahlung ihrer Rechnungen warten müssen und dadurch oft in Turbulenzen geraten, während der Konzern gleichzeitig Rekordziffern berichtet. Der Verantwortungsbereich wird soweit eingeschränkt, dass der Personalchef nicht mehr selbst entscheiden kann, ob ein Seminar im Haus oder außer Haus abgehalten wird. In solchen Unternehmen bleiben die Leidensfähigsten und nicht die Kreativsten und Besten – die suchen sich schon längst ein anderes Klima zum Gedeihen.

Ein gutes Indiz, ob ein Team funktioniert, ist der Spassfaktor. Hören Sie Lachen und sehen sie freundliche Gesichter, dann würde ich mein Geld in dieses Team investieren. Deswegen die 2. Grundregel von Markus Gandler: „Du musst bereit sein, für das Team dein eigenes Ego zurück zu stellen“. Das Ganze ist eben mehr als seine Einzelteile.

Buchbestellung:
Punch & Power, Was Topmanager von Spitzensportern lernen Von Andreas Sachs, Erich Schönleitner, Helmut A. Gansterer
Erschienen im Echo Verlag
Preis 24,90 €, 280 Seiten

Andreas Sachs

Link: www.soom.energise.at

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