MaxFun Sports Laufsport Magazin
Visionen als treibende Kraft
25.03.2004, 12:00:00
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In Visionen spiegelt sich eine erstrebenswerte Zukunft wider. Richtig gelebt verschaffen sie Kraft und Energie, um Außergewöhnliches zu erreichen. Nicht selten sind Visionen getragen von Besessenen, im Sport wie in Kunst, Wissenschaft und Unternehmern (denken Sie nur an Bill Gates), die vieles, oft alles , in den Dienst ihrer Vision stellen. Visionen können zielorientiert (nur der Gipfel zählt - Beispiel Reinhold Messner) oder wegorientiert (die Kletterwand ist die Herausforderung - Beispiel Thomas Bubendorfer) zum Erfolg führen. Reinhold Messner als weltbekannter Alpinist hatte Visionen, die streng an Zielen orientiert waren. Beispielsweise: alle vierzehn 8000er dieser Welt zu besteigen. Jahrelang träumte er von diesem Ziel, bis er es verwirklichte. Nachdem die Vision mit dem letzten Teilziel erfüllt war, fiel er in eine Leere. Bis er eine neue Vision gebar: "as far as possible" und u.a. die Antarktis durchquerte. Thomas Bubendorfer, der als schnellster Alleingänger der 80er Jahre bezeichnet wurde, hat eine wegorientierte Vision: "Meine Vision von Klettern ist das seilfreie, angstfreie Klettern, am liebsten alleine. Das begeistert mich und aus dieser Vision nimmt alles seinen Ausgangspunkt. Die einzelnen Berge oder gefrorenen Wasserfälle sind dann die Orte, an denen ich meine Vision auslebe. Ich gehe auf den Berg, um zu klettern und erreiche den Gipfel, weil ich gerne klettere, aber nicht, weil ich auf den Gipfel will." Der Unterschied zwischen Bubendorfer und Messner liegt auf der Hand. Bubendorfer hat eine Vision, die sich ständig erneuert. Sie ist langlebiger, weil sie dauerhaft motiviert. In seiner Philosophie ist vor allem das WIE wichtig. Nicht der leichteste Weg motiviert, sondern die schwierigste Route. Der Antrieb kommt nicht aus der üblichen Erfüllung des Gipfelsiegs, sondern aus dem Weg dahin. Was lernen Sie daraus? Es gibt mehrere Wege die zu Erfolg führen. Es gilt, den für Sie persönlich glaubhaften, authentischen und zufriedenstellenden Weg zu finden. Dieser kann sich auch im Laufe des Lebnesweges verändern. Was nehmen wir nun für unseren persönlichen Weg mit? Eine starke Vision muss drei Bedingungen erfüllen, erst dann entsteht die Kraft zur Umsetzung: - Sie muss vorstellbar und klar sein - Sie muss attraktiv sein - Sie muss machbar-realistisch sein Folgende Leitsätze und Fragen sollten Sie zusätzlich zur Überprüfung Ihrer eigenen Vision anlegen: - Haben Sie eine inspirierende Vision, die über die Kraft eines Bildes gestärkt wird? Messner trug das Bild: "As high as possible" ständig mit sich. Er sah sich immer am Gipfel der Berge. Solche Bilder erzeugen eine zusätzliche Kraft und Realismus. Messner spricht dabeivon "Realutopie". Eine Art mentales Training der Vorstellbarkeit und dadurch der Machbarkeit. Dieser Vision konnten Taten folgen. - Nützen Sie die Kraft eines tieferen, inneren Sinns zur zusätzlichen Mobilisierung von Kräften? Visionen stiften Sinn. Erst ein innerer Sinn erzeugt die fruchtbare Spannung für Überdurchschnittliches. Thomas Bubendorfer: "Das Einzige, was mich interessiert, ist die volle Ausschöpfung meines Potenzials". Bubendorfer hat, z.B. abgelehnt, Bücher zu schreiben, die nicht seiner inneren Einstellung bzw. seinem Stil entsprechen, obwohl sich ein etwas plakativerer Stil vielleicht besser verkaufen würde. - Schaffen Sie Transparenz über den Beitrag jedes einzelnen in Ihrem Team Auch vermeintliche Einzelsieger wie Stephan Eberharter oder Wolfgang Fasching haben ein komplettes Team hinter sich. Der österreichische Schiverband ist wie ein Wirtschaftsunternehemn organisiert. Transparenz schafft dabei Klarheit, was zu erreichen ist, wie es zu erreichen ist und wie alles zusammen hängt. Erst das Wissen um den Beitrag jedes Einzelnen zum Ganzen motiviert! Eine Everestexpedition besteht oft aus 100erten Leuten und Tonnen an Material. Nur wenige haben die Chance auf den Gipfel, aber jeder kennt seinen Beitrag. All das schafft Verständnis, Motivation und Identifizierung - Vergessen Sie vor lauter Visionen die Gegenwart nicht - "Die Qualität des unmittelbar nächsten Schrittes entscheidet!" (T. Bubendorfer) Der Unterschied zwischen Visionären und Träumern liegt in der Tat. Die meisten Leute übersehen immer, dass der Schritt, den sie jetzt in diesem Augenblick machen, der einzig entscheidende ist. Am Berg zählt nur die Konzentration auf den nächsten Schritt. Experimente anderer Art sind nicht zu emfpehlen. Die weltbesten Kletterer starben meist nicht am hohen Gipfel, sondern bei vermeintlich leichten Touren, wenn die Konzentration nicht voll gegeben war. Buchbestellung: Punch u. Power, Was Topmanager von Spitzensportern lernen Von Andreas Sachs, Erich Schönleitner, Helmut A. Gansterer Erschienen im Echo Verlag Preis 24,90 €, 280 Seiten Bestellung: office@soom.energise.at, 0699-12602414 Bild-Quelle Bubendorfer Andreas Sachs Link: www.soom.energise.at |