MaxFun Sports Laufsport Magazin
Michael Buchleitner - Rennbericht Paderborn
14.04.2004, 12:00:00
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Damit werden auch jene Kritiker verstummen, die meinten, dass jene Leistung von Krems anno 1998 nicht rekordtauglich wäre, weil zuviel Rückenwind!, Punkt zu Punkt Strecke, etc.. Natürlich kam auch für mich dieses Ergebnis etwas überraschend, zumal die Bedingungen alles andere, denn topp waren. 4°C, Nieselregen, nasser Asphalt, aber kein Wind. Meine Vorgabe war, wie im vergangenen Jahr eine 1:03er Zeit zu laufen und mir damit eine weitere Bestätigung für einen möglichen Marathonstart zu holen. Und insgeheim habe ich natürlich gehofft, nach dem guten Resultat über 10 km in Dresden (28:58) am 20. März eine ähnliche Leistung, wie im Vorjahr zu erbringen. Und dann wurde es ein neuer Rekord.... Die Halbmarathonstrecke in Paderborn verläuft auf einem 7 km Rundkurs, der 3 x zu durchlaufen ist. Nach einer 100m Startgerade läuft man in diese Runde und dort, im Start- Zielbereich ist auch zuschauermäßig immer die Hölle los. Den ersten Kilometer samt der zusätzlichen 100m absolvierten wir in 3:05 und am zweiten Kilometer drohte das Rennen schon fast zu scheitern, da die Gruppe der Kenianer scheinbar keine Lust hatten schnell zu laufen. Als mir meine Uhr 6:11 anzeigte und somit der zweite Kilometer schon über 3 Minuten war, beschloss ich das Heft in die Hand zu nehmen und an die Spitze zu gehen. Bald gesellte sich ein Slowake an meine Seite und wir hatten wieder das richtige Tempo. Bei km 5 machten die Afrikaner ernst und rissen das Feld auseinander. Und endlich einmal hatte ich das Glück, dass ich einen Mitstreiter hatte, der das gleiche Ziel wie ich verfolgte. Von nun an lief ich mit dem Deutschen Oliver Dietz, auch ein Mann dunkler Hautfarbe, einen organisierten Paarlauf. Die erste Runde erschien auf meiner Uhr mit 21:05 (inkl. Startgerade), aber ich war eigentlich schon ziemlich grau, denn der Tempowechsel ging ganz schön auf die Substanz. Die ganze zweite Runde führte Oliver, mit dem ich auch bei meinem Trainingslager in Spanien die eine oder andere Einheit absolvierte und nachdem wir die 10.100m in 29:40 passierten, hatte ich eine 2. Rundenzeit von 20:37, richtig schnell und fühlte mich plötzlich wieder bärenstark. Ab hier übernahm ich nun die Führungsarbeit (der Verfolgergruppe) und gab sie erst auf, als Oliver mich 1,5 km vor dem Ziel überlief und ich ihm nicht folgen konnte. Die 20,1 km bei 59,44 überlaufend, war ich mir sicher, dass das eine tolle Zeit werden würde und nachdem sich Oliver doch relativ rasch von mir absetzen konnte, stellt ich auf den letzten 800m fest, dass ich wieder an ihn ran- und Ihn überlaufen konnte. Leider setzten diese flotten Meter meiner Muskulatur zu und so musste ich auf der Zielgeraden bei der letzten Attacke des Herrn Dietz passen und wurde mit 1 Sekunde Rückstand Vierter, knapp am Podest vorbei, aber ziemlich glücklich, nach 6 Jahren wieder eine Zeit unter 1:03 hinzulegen. Aus der Gruppe der Kenianer, die sich schon in der ersten Runde abgesetzt hatten und in der sich auch ein Tunesier befand, kamen nur zwei durch, die anderen gaben auf oder kamen uns entgegen. Der Sieger des Rennens, Stanley Kipkosgei SALIL, der mit 1:01,53 neuen Streckenrekord lief, ist gerade einmal 17 Jahre alt und ich denke, wir werden noch einiges von diesem Mann hören. Der Vollständigkeit halber: die letzte Runde war 20:57, die Endzeit ist ein Kilometerschnitt von 2:58 oder knapp über 20 km/h. Laufen kann so viel Spass machen, wenn es rollt!! Euer Michael Buchleitner Michael Buchleitner Link: www.run4business.at |