MaxFun Sports Laufsport Magazin
Pronation in der Sportschuhforschung
03.03.2003, 12:00:00
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In den Vordergrund der Untersuchungen wurde vor allem die Reduktion zu starker Pronation gestellt, da diese für die Entstehung von Beschwerden im Laufsport verantwortlich gemacht wurde. Es zeigt sich, dass in der Vergangenheit zahlreiche Messgrößen für die Videoanalyse entwickelt, unterschiedliche Schuhdesigns getestet und Belastungen bestimmt wurden, jedoch in der Regel kein eindeutiger Zusammenhang zur Pronationsbewegung festgestellt werden konnte. Gründe hierfür können in der ausschließlich mechanischen Beschreibung der Bewegung liegen, da neuromuskuläre Steuerungsprozesse nicht mit einbezogen wurden. Weiterhin können Gründe in der kinematischen Betrachtung mittels Videoanalysen liegen, da vor allem die Validität (2-D und 3-D Messungen) und Reliabilität (2-D Messung) der Ergebnisse kritisch betrachtet werden muss. Zudem wurde dem eigentlichen Zusammenhang zwischen Messgrößen und Beschwerden oder Verletzungen nur unzureichend nachgegangen, da Studien überwiegend an gesunden Probanden durchgeführt wurden. Eine Abgrenzung zu einem pathologischen Abrollvorgang und den daraus ableitbaren Empfehlungen zur Prävention von Beschwerden war somit gar nicht möglich. Zukünftige Forschungen sollten sich einerseits mit einer Weiterentwicklung alternativer Messmethoden (Druckmessung, Kraftmessung) und Messgrößen zur Charakterisierung der Pronationsbewegung beschäftigen, zusätzlich neuromuskuläre Aspekte der Bewegung berücksichtigen (mittels Elektromyographie)sowie Patienten ins Studiendesign integrieren. Für die praktische Umsetzung bedeutet dies, dass die Pronationsbewegung individuell betrachtet werden muss und eine Korrektur durch den Schuh nicht in jedem Fall erfolgen sollte. Der komplette Bericht ist unter http://www.zeitschrift-sportmedizin.de/images/heft0103/a03_01_03.pdf nachzulesen. Deutsche Zeitschrift für Sportmedizin |