MaxFun Sports Laufsport Magazin
VCM 2002 - Interview mit Wolfgang Konrad
13.03.2002, 12:00:00
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Als Du den Wien-Marathon übernommen hast war der Laufsport ziemlich im Abseits. Heute ist der Vienna City Marathon beliebter als je zuvor. Wie ist diese rasante Entwicklung zu erklären? Man kann die damalige Laufsport-Szene mit der heutigen nicht vergleichen. Bis 1988 waren beim Wien-Marathon weniger als 3.000 Teilnehmer am Start. Dann habe ich die Organisation übernommen und erstmals 1989 den Marathon selbst ausgerichtet. Wir haben auf Anhieb die 3.000er-Marke überschritten. Der Vienna City Marathon hat eine Vorreiter-Rolle und einen großen Anteil am aktuellen Laufboom. Welche Erfolgsfaktoren sind Deiner Meinung nach ausschlaggebend? Ich habe immer großen Wert auf eine attraktive Strecke gelegt. Ich bin niemals den Weg des geringsten Widerstandes gegangen, sonder habe immer die schönste Laufstrecke durchgeboxt. Das hat sich gelohnt. Außerdem bin ich in der Lauf-Szene groß geworden und habe genau gewusst, was die Aktiven wollen. Ich kann nach all den Jahren behaupten, dass mir in Österreich niemand ein x für ein u vormachen kann. Selbst in Europa gibt es nur wenige, die sich in der Szene so gut auskennen wie ich. Mir sind auch die internationalen Zusammenhänge gut bekannt. Bei uns sind Kompetenz und Herz vereint. 2001 hast Du wieder eine neue Route präsentiert. Wie schaffst Du es immer wieder, neue Strecken durchzusetzen? Ich muss zehn Argumente für eine neue Strecke bringen. Dann gibt es ein umfassendes Verkehrskonzept von Oberst Josef Binder, mit dem ich eine sehr gute Gesprächsbasis habe. Aktive und Zuschauer haben allerdings meist keine Vorstellung davon, was man dabei alles berücksichtigen muss. Was gibt es Neues beim VCM 2002? Das ist die typische Journalistenfrage. Frage mich doch lieber nach meiner Zielsetzung! Ich sage Dir jetzt, welche Ziele ich verfolge. Ich will immer den innovativsten Marathon der Welt veranstalten. Mein höchstes Interesse ist es, eine technische Entwicklung einzuleiten, worauf die anderen Veranstalter reagieren müssen. Ich möchte nie etwas nachmachen. Die technische Entwicklung ist also der Antrieb für Deine Aktivitäten? Das war schon früher so. Ich habe zum Beispiel den Chip mitentwickelt, der heute bei jeder Großveranstaltung üblich ist. Der Vienna City Marathon war der erste Marathon, bei dem Computerchips im großen Stil eingesetzt wurden, noch dazu ohne Back-Up. Im Vorjahr haben wir als Erste unmittelbar nach dem Zieleinlauf die jeweilige Zeit und Platzierung unserer Teilnehmer auf die Handy-Displays gesendet. Aufgrund Deines Pioniergeistes bist Du aber auch oft mit den Reglements in Konflikt geraten, oder nicht? Der Leichtathletik-Verband hat mich stets darauf hingewiesen, dass dieses oder jenes nach geltendem Reglement verboten ist. Natürlich war das auch bei den Computerchips der Fall. Heute werden die ChampionChips sogar bei den Olympischen Spielen eingesetzt. Die technische Entwicklung ist nicht aufzuhalten. Welche technischen Tricks hast Du dieses Jahr auf Lager? Wir werden heuer erneut mit einer Weltpremiere aufwarten. Es wird im Zielgelände eine riesige Web-Wall geben, auf der SMS erscheinen können. Der Erlebniswert wird für die Finisher dadurch noch weiter gesteigert. Du bist einer der erfolgreichsten Sportmanager Österreichs. Hat Dich der
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