Ganze zwölf Jahre waren alle Angriffsversuche vieler internationaler Klasseläufer auf den Streckenrekord des Brasilianers Nivaldo Filho (1:29:17-1990) gescheitert. Beim 31. Int. Lauf rund um den Wolfgangsee pulverisierte der 28 jährige Kenianer Barnabas K. Kenduiywo diese Marke in 1:27:15 Stunden richtiggehend um 2:02 Minuten. Bei idealen Verhältnissen (die anfänglichen 7 °C stiegen nach 20 Minuten, als die Sonne durchkam auf ideale 13 °C) lief Kenduiywo bei Windstille ein Solorennen gegen die Uhr. Das Besondere an seinem Rekord: Organisator Franz Zimmermann hatte für jede Sekunde, um die der Streckenrekord verbessert wird, eine Prämie von Euro 10,- ausgesetzt. Kenduiywo kassierte somit zusätzlich zur Siegerprämie von Euro 500,- eine Zeitbonusprämie von Euro 1.220,- die er sich mit dieser Weltklasseleistung wahrlich verdient hatte. Kenduiywo war mehr als nur ein Geheimfavorit, da er sich erst vor drei Wochen den mit einigen Weltklasseathleten (20 Kenianer) besetzten Sieg beim Halbmarathon-Klassiker Route du Vin in Luxemburg in 1:02:07 Stunden holte.

Die Ränge 2 und 3 gingen an den Slowenen Roman Kejzar (1:31:53) und den Kenianer Elijah Kitur in 1:31:55 Stunden, die sich knapp vor dem starken Deutschen Rene Witt (LG Vogtland) in 1:32:07 durchsetzten konnten. Auf den Rängen 9, 10 und 12 die schnellsten drei Österreicher: Gerhard Wörndl/ASV Red Bull (1:37:00), Werner Haas/LG WSV St. Wolfgang (1:38:15 = persönliche Bestzeit und zugleich die beste, je von einem Läufer aus St. Wolfgang erzielte Zeit) und Josef Rohringer/LAG Haus Ried (1:39:21).

Die schnellsten Frauen

Helena Javornik (dreifache Wolfgangsee-Siegerin zwischen 1995 und 1997) wurde ihrer Favoritenrolle bei den Damen gerecht. In 1:45:32 Stunden gewann sie mit einem Vorsprung von fast vier Minuten auf die 23-jährige Kenianerin Joyce Kandie (1:49:15). Ida Surbek (Wolfgangsee-Siegerin 1999) belegte in 1:49:29 Stunden den 3. Rang. Barbara Pointner (WSV Bad Hofgastein) belegte als beste Österreicherin den 5. Gesamtrang in 2:00:54 Stunden. Auf den Rängen 6 und 7 folgten schon die nächstbesten Österreicherinnen Birgit Eischer (ULV Krems) in 2:02:59 und Leopoldine Rammerstorfer (Union Niederwaldkirchen) in 2:06:14 Stunden.

Salzkammergutwertung

Bester Salzkammergutläufer war so wie in den letzten beiden Jahren Gerhard Wörndl (ASV Red Bull Eybl) in 1:37:00 vor Werner Haas (LG WSV St. Wolfgang/1:38:15) und Christian Meister (LCAV doubrava/1:39:34). Bei den Frauen setzte sich Andrea Zirknitzer (LAC Salzburg) in 2:07:56 vor Elke Rabeder (vom Veranstalterklub LG WSV St. Wolfgang) in 2:18:00 und Dr. Agnes Kienast (LC Running Puchberg) in 2:18:52 durch.

Ältester und jüngster Finisher

Der 77 jährige Matthias Strobl (Union Innerschwand) war in 3:06:51 Stunden ältester Finisher der heurigen Veranstaltung. Er nahm übrigens heute bereits zum 27. Male in 31 Jahren Wolfgangseelauf teil. Jörg Zenkell/GER (Jahrgang 1988) war in 2:48:01 Stunden der jüngste Finisher.

Bilanz 2002

Mit rund 2.143 Meldungen gab es zwar einen leichten Rückgang auf Teilnehmerseite (im Vorjahr 2.347 Meldungen), dafür konnte aber mit Läuferinnen und Läufern aus 23 Nationen ein internationales Feld wie nie zuvor in der Wolfgangseeregion begrüßt werden. Insgesamt erreichten 1.822 LäuferInnen von 1.844 Gestarteten das Ziel des 27 km langen Laufklassikers am Wolfgangsee.

Bei strahlendem Sonnenschein rund um den malerischen Wolfgangsee zu laufen war ein besonderer Laufgenuss. Dazu der vom Neuschnee angezuckerte Schafberg und die Topleistung des Siegers Kenduiywo. Der Wolfgangseelauf 2002 zeigte sich von seiner besten Seite.

Ausblick auf 2003

Der 32. Int. Lauf rund um den Wolfgangsee geht auch im kommenden Jahr traditionell am dritten Oktobersonntag über die Bühne. Am 19. Oktober 2003 werden die Organisatoren Franz Zimmermann (zum 32. Male), Kurdirektor Hans Wieser (zugleich auch Moderator des Rennens) und das gesamte OK-Team wieder ihr Bestes im Sinne der Läufer geben.

Die besten Bilder und ein Video sind bereits online.

Franz Sperrer

Link: www.wolfgangseelauf.at

MaxFun Sports Redaktion