MaxFun Sports Laufsport Magazin
Basics: Laktat
01.04.2002, 12:00:00
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Zur Ermittlung des Laktats wird bei einem Stufentest nach vordefinierten Zeiten aus dem Ohr Blut abgenommen und im Labor ausgewertet. Es empfiehlt sich, diesen Test bei einem Institut (z.B. IMSB-Wien) durchführen zu lassen. Konzentration im Blut: In der Ruhesituation beträgt die Milchsäurekonzentration 0,5 - 1 mmol/l Blut oder 4 - 10 mg pro 100 ml Blut. Bei stark arbeitender Muskulatur ist ein Anstieg auf 20 mmol/l Blut oder über 200 mg pro 100ml Blut möglich. Ein Anstieg des Laktatwertes führt zu einer verminderten Leistungsfähigkeit bzw. zum Arbeitsabbruch. Beispiel einer Laktatmesskurve: Eine verbesserte Ausdauerleistungsfähigkeit geht einher mit einer Rechtsverschiebung der Laktatkurve Aerob-Anaerob Durch körperliche Belastung, bei individuell unterschiedlicher Belastungsintensität, übersteigt die Milchsäurekonzentration einen Wert von 2 mmol/l. Diesen Wert bezeichnet man als aerobe Schwelle. Unterhalb dieser Schwelle erfolgt die Energiebereitstellung überwiegend mit ausreichender Sauerstoffzufuhr (aerob). Bei einer Milchsäurekonzentration von 2 mmol/l - 4 mmol/l liegt der Übergangsbereich von der aeroben zur anaeroben Energiegewinnung. Eine Milchsäurekonzentration von mehr als 4 mmol/l bezeichnet man als anaerobe Schwelle. Die Energiegewinnung erfolgt hier fast ausschließlich mit unzureichender Sauerstoffzufuhr (anaerob). Einflußfaktoren auf den Laktatwert: Wird die Trainingsintensität mit Hilfe von Laktatmessungen gesteuert und kontrolliert, so muss man sich mit den Einflußfaktoren auf den Laktatspiegel auseinandersetzen, um einerseits standardisierte Testbedingungen zu schaffen, und andererseits die Meßwerte auch richtig einordnen und interpretieren zu können: Ernährung: Werden unmittelbar vor oder während der Belastung zuckerhaltige Getränke zu sich genommen, so können die Laktatwerte im Vergleich zu reiner Wasserzufuhr höher ausfallen. Liegt die Nahrungsaufnahme dagegen mehrere Stunden zurück, so sind etwas niedrigere Werte zu erwarten. Trainingsvorbelastung: Durch Vorbelastung werden nicht nur die Laktatwerte, sondern auch die Herzfrequenzwerte beeinflußt. Sind die Glykogenspeicher nicht hinreichend gefüllt, weil am Vortag zu intensiv trainiert wurde oder noch am Testtag trainiert wurde, so wird auf den einzelnen Belastungsstufen meist weniger Laktat gebildet. Die Laktat-Geschwindigkeitskurve wäre nach rechts verschoben. In einem solchen Fall wäre eine verbesserte Leistungsfähigkeit im aerob anaeroben Übergangsbereich nur vorgetäuscht. Kleidung: Bei sportlichen Aktivitäten sollte immer auf eine den Temperatur- und Witterungsverhältnissen angepaßte Kleidung geachtet werden. Gewährleistet die Bekleidung keinen hinreichenden Wärmeaustausch, steigen die Herzfrequenz und Laktatwerte an. Wird die richtige Trainingsbekleidung getragen, unterstützt sie durch die entstehende Verdunstungskälte die Wärmeabgabe. Niedrigere Beanspruchung und niedrigere Herzfrequenz- und Laktatwerte sind die Folge. Testaufbau: Die Anzahl und Länge der Teilstrecken, sowie die Erhöhung der Geschwindigkeit von Stufe zu Stufe, haben einen Einfluß auf das Testergebnis. Daher sollten die Testverfahren, auch wegen der vorher aufgeführten Einflußfaktoren, standardisiert werden. Tageszeit: Die Leistungsfähigkeit unterliegt einer Periodik im Tagesverlauf. Damit die Testergebnisse vergleichbar sind, sollten die Tests stets zur gleichen Tageszeit durchgeführt werden. Abbau des Laktats Im Ruhezustand beträgt der Laktat Ruhewert 0,5-1,0 mmol/l. Ungefähr 3 Stunden nach der Belastung ist ein Großteil des Laktats im Blut wieder abgebaut. Der Abbau von Laktat kann durch Auslaufen (Herzfrequenz um 100-120 Schläge pro Minute) beschleunigt werden. Die durch die Laktatmessung erfassten Werte geben Aufschluss über den aktuellen Leistungsstand. Eine Leistungsdiagnostik ist sinnvoll zur Statusanalyse bei Aufnahme bzw. Wiederaufnahme des Trainings, zur Kontrolle während des Trainingsprozesses und zur Fehlersuche bei Leistungsstagnation oder Leistungseinbrüchen. MaxFun Link: www.maxfun.at |