MaxFun Sports Laufsport Magazin
Triathlon Distanzen
Dünn oder dick, kurz oder lang? Komm zu Besuch bei…und so weiter, die älteren Se- oder Trimester werden dieses Liedchen weiterträllern können, doch darum geht´s nicht, wie wohl sich im Leben doch immer wieder die Frage stellt, ob nicht „lang“ doch besser als „kurz“, „groß“ nicht doch besser als „klein“, man kennt das. So auch im Sommer-Dreikampf, bei dem sich die Heroen unserer Zeit das Stelldichein geben. Du bist Läufer, wow, was rennst denn so? Zehn Kilometer, Halbmarathon, vielleicht irgendwann auch mal einen Marathon. Später dann ist man den auch gelaufen, ein paar Mal, und was kommt dann? Dann kommt Triathlon, richtig, die ultimative Herausforderung. So zumindest lautet sie oft, die gängige Meinung zum Thema Ausdauersport, als ob es nichts Härteres gäbe als Triathlon. Natürlich ist Triathlon hart, keine Frage, aber es kommt immer drauf an, wie intensiv man was betreibt. So kann ein 800-m-Lauf, maximal gelaufen, viel, schwerer sein als ein Ironman, den man „zum Ausklingenlassen“ einer erfolgreichen Saison genüsslich in die Landschaft wirft. Ok, das war jetzt etwas salopp formuliert, schon allein aufgrund der Distanzen wird ein Ironman wohl nie ganz locker zu absolvieren sein; was aber gesagt sein soll, ist die Tatsache, dass nicht ausschließlich die Distanzen darüber entscheiden, wie schwer etwas ist.
Somit ist es durchaus möglich, dass ein Sprint-Triathlon als härter empfunden wird als ein Halbironman; viele sind es, die von den Mitteldistanzen angefangen bis 100-km-Lauf, Ironman oder gar Doppelironman alles Mögliche ausprobiert haben und im Nachhinein sagen, das härteste aller ihrer Rennen war doch der 5000-er gewesen, bei dem man alle seine Gegner „zerlegt“, und eben nicht der Ironman XY, bei dem man seine PB erzielt hat. Jede Distanz hat ihre Tücken, und wenn man an sein persönliches Limit geht oder gar darüber hinaus, dann ist alles hart, saumäßig hart.
Doch die einen können sich eben mehr auf kürzeren Wettkampfstrecken quälen, die anderen sind in der Lage, das Hirn und die damit verbundenen Emotionen (die nicht immer nur positiv sind…) über längere bis lange Zeit auszuschalten, sie werden also erst richtig stark, wenn es richtig lang wird. Wo man nun seine persönlichen Vorlieben hat, muss man selbst herausfinden. Extrem athletische, muskulöse Typen mal ausgenommen, die gehören meist eher in das Reich des Sprints oder des Spiels, bei dem schnellkräftige Bewegungen verlangt werden. Wer sich eher zu den Ausdauersportlern zählt, der darf getrost einmal ausprobieren, wo er sich zu Hause fühlt. Natürlich sollte man sich nicht unbedingt dem Ironman und seinem Training verschreiben, wenn man einen 80-Stunden-Job, drei Kinder und fünf andere Hobbies in sein Leben integrieren darf. Ein günstiges bis optimales Zeitmanagement gehört schon dazu, wenn man sich den langen Distanzen verschreibt, keine Frage. Wer allerdings von dieser Seite her gut versorgt ist, kann und sollte sich Gedanken machen, wo er sich nun wohl fühlt, es macht wenig Sinn, sich Jahre bis Jahrzehnte auf unzählige Langdistanzen vorzubereiten, daran aber jedes Mal zu scheitern. Weil man einfach von seiner Genetik her eher für die Kurzdistanz oder gar den Sprint geeignet ist. Umgekehrt genauso.
Viel schwieriger ist hier die Einsicht, das Erkennen. Man träumt halt schon jahrelang davon, bei einem großen Ironman ins Ziel zu donnern, als Held, mit Lorbeerkranz und einem Lächeln. Aber Ironman, Triathlon und Sport im Allgemeinen sind keine Wunschkonzerte; die Realität holt die Illusion eben manchmal ein.
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