MaxFun Sports Laufsport Magazin
Top secret
Was unterscheidet einen Bekele von einem Herrn Müller, was einen Alistair Brownlee von einem Durchschnittstriathleten? Haben Top-Leute auch Trainingseinheiten, die top-secret sind? Warum kann einer den Marathon in 2Min55s Schnitt rennen und ein anderer schafft dieses Tempo nicht einmal 500 m lang? Fragen über Fragen, die Antworten sind aber ziemlich banal.
Also erstens geht es hauptsächlich um Disziplin. Niemand darf sich wundern, dass seine Dehnfähigkeit eher gering ist, wenn er nur einmal in der Woche dehnt. Niemand darf sich darüber wundern, dass er gerade mal zehn eher holprige Liegestütz zusammenbringt, wenn er bloß einmal pro Woche für vielleicht dreißig Minuten ins Gym geht. Und niemand darf sich darüber wundern, wenn er gerade mal zwanzig Minuten am Stück laufen kann, wenn er bloß einmal pro Monat seine Laufschuhe schnürt. Es wundert sich ja auch niemand darüber, dass er nur recht wenig Geld verdient, wenn er bloß einmal pro Woche für zehn, vielleicht fünfzehn Minuten arbeitet…Erfolg will verdient sein, auch in sportlicher Hinsicht. Sieht man einem Haile G. beim Training zu, so wird man recht bald verstehen, dass sich sehr viel um harte Arbeit, Disziplin und Kontinuität handelt. Man benötigt nicht unbedingt die allerneuesten, hippesten Trainingsmethoden, um Erfolg zu haben. Kniebeugen, Liegestütz, Crunches, Dehnungsübungen „von der Stange“ tun es auch. Vorausgesetzt, man macht sie REGELMÄSSIG!!!
Zweitens geht es um Genetik. „Zweitens“ deshalb, weil die nicht zu beeinflussen ist, so, wie man auf die Welt kommt, ist einem quasi vorbestimmt, wie weit man es in bestimmten Sportarten maximal schaffen kann. Außer man greift zu Gendoping, aber das lassen wir mal außen vor. Man kann sich hunderttausendmal auf den Kopf stellen, eine angeborene maximale Sauerstoffaufnahmefähigkeit von 40ml/kg/min wird einen nicht zum Spitzenmarathonläufer mutieren lassen.
Drittens geht es um Glück. Wer nicht zum richtigen Zeitpunkt am richtigen Ort ist, hat einfach Pech gehabt. Da kann es darum gehen, dass man nicht beim richtigen Wettkampf mitmacht und einfach nicht „gesichtet“ wird; darum, dass man beim ersten Profirennen dummerweise auf der falschen Seite des Feldes und daher mitten in das falsch geparkte, stehende Auto knallt; oder einfach darum, dass man knapp vor den Olympischen Spielen, zu denen man als Favorit anreist, beim Gala-Abschied neben jemandem steht, der leider der Wirt einer ansteckenden Infektionskrankheit ist. Olympia ade…
Viertens geht es um äußere Einflüsse. Der lang geplante Weltrekordversuch kann buchstäblich ins Wasser oder dem Sturm zum Opfer fallen; ein paar Tage später hat man die Form vielleicht nicht mehr. Man kann noch so gut sein in seiner Sportart, es gibt meistens eine Wetterlage/-situation, mit der man nicht so gut umgehen kann. Sieg und Gewinn des Preisgeldes auf Wiedersehen. Und dann die Zuschauer: Denken Sie an die Tour de France und deren Zuschauermassen. Nicht erst einmal haben die am Rande Stehenden die Ereignisse beeinflusst, indem sie jemanden angeschoben oder vom Rad gestoßen haben.
Fünftens geht es um den Willen. Ist man wirklich bereit, ALLES seinen Zielen unterzuordnen? Wenn nicht, hat man heutzutage eher weniger die Chance, in einer Sportart Weltspitze zu werden.
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