MaxFun Sports Laufsport Magazin
This is a man´s world
Testosterongesteuerte Männer werden sagen, natürlich die Männer, stark emanzipierte Frauen werden sagen, natürlich die Frauen. Intelligent trainierende Männer und Frauen werden sagen, dass das keine Rolle spielt, gar nicht spielen darf, weil intelligentes und ausgeklügeltes Training nicht unbedingt mit Härte zu tun haben muss, zumindest nicht immer. Doch der Reihe nach.
Prinzipiell haben Frauen von ihrer Genetik her einen klaren Nachteil gegenüber Männern. Was das Physische betrifft, wohlgemerkt, Dinge, die mit Intellekt, Hausverstand oder Intelligenzen aller Art zu tun haben, liegen da oft anders, doch darum geht´s hier ja nicht. Frauen sind schwächer als Männer, was ihre Kraftwerte anbelangt, Frauen sind langsamer als Männer in fast allen Ausdauerdisziplinen. Einzig einen Weltrekord GESAMT – wenn man das so bezeichnen will – halten die Damen; nämlich den im 10-fach-Ironman (also satte 38 Kilometer Schwimmen, 1.800 Rad fahren und 421,95 Laufen, am Stück wohlgemerkt). Astrid Benöhr aus Deutschland war so frei. Frauen sind auch koordinativ im Nachteil, sieht man sich etwa Skirennläuferinnen, Tennisspielerinnen oder Geräteturnerinnen an, weiß man, dass auch hier das vermeintlich stärkere Geschlecht im Vorteil ist. Soviel zu den absoluten Leistungsfähigkeiten, die aber klarerweise rein gar nichts über die Härte, mit der man trainiert, aussagen.
Im Spitzensport ist es mit Sicherheit so, dass man eine Gratwanderung zu bewerkstelligen hat; zu viel ist schlecht, zu hart ist schlecht, zu wenig ist schlecht, zu locker ist schlecht; das absolute Optimum an Trainingsumfang und -intensitäten muss gefunden werden, und das ist noch dazu von Individuum zu Individuum verschieden. Wäre eine Spitzensportlerin stolz darauf, härter als die gesamte Konkurrenz zu trainieren, wäre sie keine Spitzensportlerin. Was nicht heißen soll, dass Spitzensportlerinnen nicht verdammt hart trainieren, ganz im Gegenteil. Das gleiche gilt übrigens auch für deren männliche Pendants.
Wo aber oft weit über den berühmten „Häfn“ trainiert wird, ist im ambitionierten Hobbybereich. Nicht selten trifft man eine Heerschar an „super Trainierten“ täglich im Fitnesscenter, und was führt diese dort auf? Richtig, Training im Vollgasmodus, ein, zwei, manchmal sogar drei verschiedene Einheiten hintereinander. Lustige Kombination: TRX-Pro, danach HIT-max, danach Spinning bis zum Antiperistaltikum...all das oder Ähnliches an sechs bis sieben Tagen der Woche – im Namen der Gesundheit. Dass das natürlich absoluter Quatsch ist und dass dabei nichts weitergehen kann im Training, liegt auf der Hand, weiß jeder, der sich ein wenig mit Training und Trainingsfortschritten beschäftigt. Bloß diejenigen, die mitten drin sind in einem solchen Trainingsstrudel, wissen das nicht oder wollen es einfach nicht wahrhaben. Was nicht unheimlich schmerzt, kann nichts bringen. Ja, ja, das haben die in den Sechziger-/Siebzigerjahren des vorigen Jahrtausends auch gedacht…
Aber was das schönste ist an der Geschichte: Da sind Männer und Frauen gleich, Vertreter aus beiden Geschlechtern trainieren sich oft die Seele aus dem Leib, ohne es zu merken. Oder besser, ohne es lange Zeit zu bemerken, denn sofort meldet es sich ja nicht, das Übertraining. Sofort melden sie sich nicht, die passiven Gelenksstrukturen. Sofort meldet es sich nicht, das Burnout. Aber irgendwann mit Sicherheit. Daher kann man auch ambitionierten Hobbysportlerinnen und Hobbysportlern nur raten, sich punkto Trainingssteuerung ein wenig am Leistungssport zu orientieren. Sonst schießen sich Männlein wie Weiblein durch falschen Ehrgeiz und viel zu hartes Training ab, dass die Fetzen fliegen.
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Foto: MaxFun Sports/K.Köb