MaxFun Sports Laufsport Magazin
Leistung und Hormone
09.03.2010, 12:00:00
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Wie WomanMaxFun.com letzte Woche berichtet hat, können Hormone beim Abnehmen eine entscheidende Rolle spielen. Damit sind die Aufgaben und Möglichkeiten von Hormonen jedoch noch lange nicht ausreichend erschöpft. So ist es laut Forschung z.B. sogar möglich, die Leistung durch körpereigene Hormone zu steigern, was sogar das herkömmliche Dopen in Zukunft ersetzen könnte. Verantwortlich dafür ist ein am Menstruationszyklus ausgerichtetes Training, wie eine Pilotstudie vor Kurzem gezeigt hat. Sollten sich diese Behauptungen bewahrheiten, könnte das möglicherweise zu einem radikalen Umdenken im Leistungs- aber auch Gesundheitssport hindeuten. Erste Hinweise auf mögliche leistungssteigernde Effekte durch Hormone hatte man bereits in den neunziger Jahren im Krafttraining festgestellt. Es zeigte sich, dass ein erhöhter Trainingsaufwand in der ersten Hälfte des Menstruationszyklus effektiver sein kann als ein gleichmäßiges Maximalkrafttraining. Verantwortlich dafür sind wahrscheinlich Muskelwirkungen, die von Hormonen wie Östrogen oder Progesteron beeinflusst werden. In einer bestimmten Phase, der so genannten Follikelphase steigt die Konzentration von Östradol im Blut und sinkt dann wieder auf mittlere Werte ab. Die Konzentration des Progesterons hingegen ist in der Lutealphase am höchsten. Die Konsequenz aus solchen Erkenntnissen kann eigentlich nur sein, dass die üblichen an und für sich meist regelmäßigen Trainingszyklen durch individuelle am jeweiligen Menstruationszyklus einer Sportlerin ausgerichtetes Training ersetzt werden müssten. Dies würde bedeuten, dass das Training von Frauen sowohl im Leistungs- als auch im Gesundheitssport bei den meisten Sportarten um Einiges optimiert werden könnte, was auch die Diskussionen um das Dopen verändern würde. Dazu braucht es allerdings noch eine Reihe von weiteren Studien und vor allem ein massives Nachdenken über möglichen Missbrauch. Es liegt nämlich auf der Hand, dass der Gedanke nicht fern ist, diese Erkenntnisse auch zu missbrauchen. Der Zyklus lässt sich nämlich erfahrungsgemäß auch verschieben bzw. künstlich beeinflussen. Dann hätten wir es aber wieder mit unerlaubtem Leistungssteigern zu tun, nur die Art und Weise wäre eine andere. Sinnvoll genutzt kann das Wissen um den Einfluss von Hormonen auf die Leistung jedoch auch erlaubte Vorteile bringen. So laufen etwa regenerative Prozesse entsprechend dem biologischen Rhythmus effektiver in der Lutealphase ab. Wenn Sie also diese natürlich ablaufenden physiologischen Kapazitäten Ihres weiblichen Körpers kennen und beachten und ihr Training auf die individuellen Abläufe abstimmen, kann sich dies sehr wohl auf Ihre Leistungsfortschritte auswirken. Darüber hinaus wird es aber auch noch der Gesundheit gut tun. Achten Sie also in Zukunft ein wenig auf Ihre persönlichen Bedürfnisse und richten Sie Ihr Training darauf aus, es wird Ihnen nur Vorteile bringen. Dr. G. Heidinger Link: www.WomanMaxFun.com |