MaxFun Sports Laufsport Magazin

Konrad Paul Liessmann

08.09.2009, 12:00:00
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Audio CD - Denken und Leben

Das Image der Philosophie in der Öffentlichkeit ist besonders in unserer hektischen Zeit der Postpostmoderne oder wie viele „post“ wir mittlerweile schon haben mögen, nicht unbedingt eines, das wahrscheinlich die großen Philosophen der Geschichte gerne gehabt hätten.

Woran dies liegen mag, ist sicherlich nicht mit einer einfachen Erklärung abgetan. Ein Grund scheint aber unbestreitbar. Nämlich der Rückzug der Philosophie aus dem Alltag in die Elfenbeintürme der Universitäten. Selten finden sich Philosophen in der Öffentlichkeit, treten medienwirksam auf, haben etwas zu sagen, das die Zuhörer nicht gleich während der ersten Minuten einnicken lässt. Die Wahl ihrer Worte, ihr Diskurs, ist oftmals bestenfalls für Insider nachzuvollziehen und bewirkt bei jenen umgekehrt meist ein ähnliches Gerede. Wer sich als Philosoph auch wissenschaftlich etablieren möchte, muss vorsichtig sein, um nicht gleich als Sophist oder eitler Intellektueller gesehen zu werden.

Umso mehr erfreut es – zumindest mich – dass es im Jahr 2006 ein Philosoph war, der zum Wissenschaftler des Jahres gekürt wurde und der es sich auch unzweifelhaft verdient hat, derart in den Mittelpunkt gerückt zu werden. Konrad Paul Liessmann, seines Zeichens Professor für Philosophie an der Universität Wien ist einer von jenen seltenen Philosophen, die sich nicht scheuen, in die Öffentlichkeit zu gehen, die medienpräsent sind und Beiträge sowohl schriftliche als auch mündliche liefern, die nicht nur nicht langweilig, sondern ganz im Gegenteil herausfordernd, eloquent und scharfsinnig sind. Ob in Presse oder Standard, ob in Büchern oder Hör-CDs (die ich im übrigen sehr empfehlen kann), Liessmann bereichert, Liessmann fesselt seine Leser und Hörer, hat wirklich etwas zu sagen und das auf eine Art und Weise, die ihm wohl keiner so einfach nachmachen wird.

Als Veranstalter und Mitwirkender des Philosophicums Lech ist er ebenso erfolgreich, wie in seinen vereinzelten Rundfunkauftritten. Konrad Paul Liessmann hat eine Gabe sein Publikum zu fesseln. Ich erinnere mich heute noch, nach rund 15 Jahren an eine Vorlesung, die ich bei Liessmann besuchen durfte, erinnere mich noch ungefähr an den Titel dieser Veranstaltung („Über die Ästhetik des Hässlichen“ oder so ähnlich) und ich erinnere mich an den Augenblick, an dem Liessmann aus Nietzsches „Zarathustra“ vorlas: Zarathustras Begegnung mit dem hässlichsten Menschen! Und ich spüre heute noch meine Gänsehaut und die völlige Stille und Spannung, die den mit über 300 Leuten randvoll gefüllten Hörsaal ausfüllten. Danke Herr Professor!

Dr. Günter Heidinger

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