MaxFun Sports Laufsport Magazin

Friedrich Nietzsche

08.09.2009, 12:00:00
Foto:
©Gerd Altmann(geralt)/PIXELIO

Friedrich Nietzsche kann ohne Bedenken als der letzte große Denker des 19. Jahrhunderts bezeichnet werden.

Er hat die zu dieser Zeit sich zuspitzende Skepsis an der Philosophie sowie an allen tradierten Werten, Ideologien und Wahrheiten bis an die äußerste Grenze getrieben. Geboren 1844 als Sohn eines Pfarrers ist seine Philosophie nur verständlich aus seinem ganz eigentümlichen und einzigartigen Schicksal. Außerordentlich talentiert und begabt wurde er bereits im Alter von nur 23 Jahren Professor für alte Sprachen an der Universität Basel. Aufgrund seines ersten Buches, das er 1871 veröffentlicht hatte, scheiterte seine wissenschaftliche Karriere. Dennoch war ihm mit diesem Text ein epochales Werk gelungen, weil die darin entwickelten Überlegungen zur Kunst zu den folgenreichsten kunstphilosophischen Entwürfen der Moderne gehören.

Nietzsche bestimmte nämlich darin die Kunst als die eigentliche metaphysische Tätigkeit des Lebens, die sich auf zwei Prinzipien gründet, dem Apollinischen und Dionysischen. Während das Apollinische das Prinzip der Individualität darstellt, verweist das Dionysische auf den alle Individualität überschreitenden orgiastischen, ekstatischen Zustand der Selbstvergessenheit, der sich für Nietzsche vor allem in der Musik ausdrückt. Das Dionysische wurde dann auch zu einem Leitbegriff Nietzsches. Man vermutet allerdings, dass der erste und letzte Versuch des jungen Nietzsche, selbst als Dionysos zu agieren, als er in seiner Leipziger Studentenzeit ein Bordell besuchte, katastrophal geendet hat: Er hat sich dort wahrscheinlich mit Syphilis angesteckt, einer Krankheit, die noch nicht therapiert werden konnte, und wohl mit ein Auslöser für seine spätere Paralyse, seinen geistigen Zusammenbruch gewesen sein mag, der ihn zehn Jahre vor seinem Tod ereilte.

Ein Paradoxon bei Nietzsche war, dass er Zeit seines Lebens ein Philosoph der Stärke sein wollte, er selbst jedoch von seiner körperlichen Statur her eher schwach war. Immer wieder litt er an starken unerträglichen Kopfschmerzen und Augenleiden, wechselte häufig seinen Aufenthaltsort, ständig auf der Suche nach einer idealen Landschaft, in der er sich wohl fühlen konnte. Mehrere Sommer verbrachte er im schweizerischen Sils-Maria, wo auch sein Zarathustra, sein philosophisches Hauptwerk entstand. Dieses Buch ist eine eigenartige Mischung aus religiösem Roman und philosophischem Traktat, mit der Nietzsche versuchte, eine positive Lehre zu entwickeln.

Nietzsche war aber auch jemand, für den die körperliche Bewegung eine ausgesprochen wichtige Rolle spielte. Auf endlos langen Spaziergängen entwickelte er viele seiner Gedanken und bezeichnete das Sitzfleisch als die Hauptsünde wider den Geist. Er war der Meinung, dass nur die ergangenen Gedanken von Wert seien. Durch Zen-Running wird es ebenfalls möglich, sich Gedanken zu erlaufen bzw. während des Laufens das Denken in Bewegung zu bringen, zu perfektionieren und zu verbessern. Zen-Running hält Techniken bereit, die den Intellekt fördern, trainieren und schulen. Sie können sich als konsequenter Zen-Runner darin üben, analytisch zu denken und einem Problem Schritt für Schritt nachzugehen, Faden um Faden zu entwirren, ähnlich wie Nietzsche es auf seinen Spaziergängen getan hat.

Siehe dazu auch: Zen-running Video: "Zarathustra"

Dr. Günter Heidinger

MaxFun Sports
Themen
Vienna City Marathon
Vienna Night Run
Salzburg Marathon
Graz Marathon
Spartan Race
Red Bull 400
Frauenlauf
Business Run
Strongmanrun
B2Run
Firmenlauf

Wir informieren und unterhalten Sportler, Sportinteressierte und Veranstalter. www.maxfunsports.com gibt es seit 1999 und ist die führende österreichische Laufsport Plattform.