MaxFun Sports Laufsport Magazin

Eat slow train fast

08.09.2009, 12:00:00
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Training beendet, noch ein bisschen stretchen, danach unter die Dusche, und dann endlich das wohlersehnte Essen.

Man hat schon ein Loch im Bauch, findet sich wieder in der Pizzeria ums Eck, gegenüber sitzt die Trainingspartnerin, die genauso großen Hunger hat wie man selbst, da, endlich trabt der Kellner mit den feinen Speisen heran, das Wasser im Mund beginnt wie irr zu laufen – leider nicht der Kellner, der nämlich stolpert knapp vorm Tisch, das schöne Essen kugelt über den verstaubten Boden. Entschuldigend sieht er einen an, hebt auf, was aufzuheben ist, entschwindet, das Loch im Bauch wird größer, man glaubt schon fest ans Verhungern, dann endlich kommt er wieder, diesmal langsamer, bedachter, und sicher landen die Teller mit Pizza und Nudeln auf dem Tisch.

Man startet das Essen, will sagen, das „Fressen“, und innerhalb weniger Minuten ist alles weggeputzt, ratzfatz, bloß - Hunger hat man immer noch. Haben Sie wirklich noch nie etwas davon gehört, dass die Verdauung im Mund beginnt, man jeden Bissen mindestens 30, viel besser 40, 50 Mal kauen sollte, weil er dann erstens schön eingespeichelt und zweitens ordentlich zerkleinert ist?! Und drittens verschwindet im Laufe des LANGSAMEN Essens auch das Hungergefühl, denn so schnell weiß das Hirn nicht, dass der Magen gesättigt ist, das dauert ca. 15-20 Minuten, je nach Körpergröße…

Eine weitere, vor allem in Ausdauersportkreisen sehr beliebte (Fr)Ess-Methode ist die des sinnlosen In-sich-Hineinstopfens vor dem Fernseher. Jeder kennt das; hundemüde vom harten Tempodauerlauf hat man nach der Dusche nur noch eines im Kopf; Beine hochlagern und in sich hineinfuttern, was geht, am besten zucker- und (ein wenig) fetthaltig, weil das stillt den Hunger am besten (langsames Essen tät´s halt auch…), dabei nichts reden, nichts denken, einfach nur in die Glotze starren, das ist Regeneration! Mitnichten, meine Damen und Herren, mitnichten! Es fällt einem ja gar nicht mehr auf, wie viel man da so in sich hineinstopft, weil man nicht bei der Sache ist, das TV-Programm ist ja viel interessanter als das Kauen und das bedachte Essen!

Nun gibt es eine These, die selbstverständlich nur so lange eine sein kann, bis sie widerlegt ist; wer viel Sport treibt, aber auch viel isst, nimmt aufgrund des unbedachten, viel zu schnellen Essens, nicht ab, sondern auch noch zu - bloß ist ihm dies genauso wie das bedachte Essen nicht bewusst! Daher muss ab heute die Devise lauten; wer seinen Jahren gern mehr Leben schenken möchte und ohnehin schon sehr brav und vielleicht auch noch strukturiert und effektiv trainiert, sollte auch den anderen Teil seines Sportlerlebens, nämlich die Regeneration, so vernünftig wie möglich leben; die Ernährung gehört hier zu einem Gutteil hinein; wer sich „gscheit“ ernähren will, sollte nicht nur darauf schauen, was, wann und wie viel er isst, sondern vor allem, WIE er isst.

  • Jeden Bissen 50 Mal kauen und ihn auch genießen!
  • Bewusst essen, also darauf konzentrieren, was man da macht, den Geschmack des sich langsam zerkleinernden Breis im Munde zum Erlebnis werden lassen!
  • Wenn das Sättigungsgefühl einsetzt, langsam ans Ende des Essens denken! Und natürlich nicht nur daran denken, sondern auch danach handeln!

Wussten Sie übrigens, dass Vollkornprodukte neuesten medizinischen Studien zufolge angeblich „sauer“ machen und die Knochenmineraldichte senken - genauso übrigens (ANGEBLICH!) wie das Laufen; das würde heißen, dass Leute, die laufen und Vollkörniges essen, anfälliger für Osteoporose sind als die, die dies nicht tun! Jaja, die liebe Forschung…

Christian Kleber (MAS)

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