MaxFun Sports Laufsport Magazin

Glück oder Moral?

20.06.2008, 12:00:00
Foto:
©Stephan N./PIXELIO

… und sie lebten glücklich bis an ihr Lebensende! Leider ist das nur im Märchen der Fall oder wenn in der Realität, dann so selten wie ein achtbeiniges Pferd.

Kaum etwas aber hat die Menschheit im Laufe der Zeit derart beschäftigt, wie das Glück und wie dieses zu erreichen sei. Da machten und machen auch die Philosophen keine Ausnahme. Nur war bei den Denkern die Frage nach dem Glück fast immer auch sehr eng mit moralischen Aspekten verknüpft. Ein heikler Punkt, denn ob sich Glück und Moral überhaupt auf einen Nenner bringen lassen, muss zumindest bezweifelt werden.

Zu fragen ist jedenfalls, ob Glück und Moral einander bedingen oder nicht vielmehr eher ausschließen. Oder ist ein moralisch einwandfreies Leben automatisch auch ein glückliches? Verfolgt man die diesbezüglichen Meinungen der Philosophen, so stößt man auf eine spannungsreiche Affäre von Glück und Moral, die sich von den Sophisten über Platon, Kant und Nietzsche bis in die Gegenwart fortsetzt. Oftmals wird aber dabei das Glück etwas zugunsten der Moral vernachlässigt, wobei es doch vielleicht zunächst einmal sehr notwendig wäre, Glück an sich zu definieren, also die Frage zu stellen, was dieses Glück, von dem alle reden überhaupt sein könnte. Vor allem, weil schon Aristoteles der festen Überzeugung war, dass „alle Menschen von Natur aus nach Glück streben“.

Dazu haben sich unzählige Dichter, Denker und Philosophen insofern skeptisch geäußert, da für sie nicht klar war, ob der Mensch überhaupt ein glücksfähiges Wesen sei. Vielleicht sind ja auch die vielen angeblichen Wege zum Glück nicht mehr als Holzwege? Wir Menschen sind eben bedauerlicherweise – oder ist das gar nicht zu bedauern? – Wesen mit Vernunft und Trieb, was uns wahrscheinlich auch das Problem der Moral überhaupt eingetragen hat.

Ohne Moral wird es daher kaum gehen. Irgendeine Form des Sowohl-als-auch wird man finden müssen, um wenigstens irgendwie das Gefühl von Glück empfinden zu können, wenn dieses kein trügerisches sein soll. Freilich beginnen hier aber erst die Fragen so richtig und wer einmal darüber nachgedacht hat, an welchen Grundnormen moralische Werte überhaupt festgemacht werden könnten, dem wird bald der Kopf zu rauchen beginnen. Auf die gleiche Problematik stößt man, wenn man moralische Systeme miteinander vergleicht. So viele Unterschiede, dass es wohl kaum sein kann, dass einer Recht hat und der andere nicht!

Vielleicht hilft ja die Überlegung, dass es Unterschiede gibt, zwischen gelungenem, geglücktem oder glücklichem Leben und man persönlich diesbezüglich die Prioritäten setzen könnte. Laufen macht nicht unbedingt glücklich, kann aber zumindest ein Teilchen dazu beitragen, auch wenn es nur die Leere ist, die kurzfristig entlastet. Manche Philosophen meinen nämlich, dass Glück nicht mehr sei, als die Abwesenheit von Unglück – kein schlechter Gedanke!

Dr. Günter Heidinger

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