MaxFun Sports Laufsport Magazin
Zen-Running
27.02.2008, 12:00:00
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Jeder Läufer kommt früher oder später an einen Zeitpunkt, an dem er beginnt, seine sportive Tätigkeit, zunehmend zu hinterfragen, sich Gedanken darüber zu machen, ob sich der Aufwand denn tatsächlich lohnt, ob es nicht wesentlich sinnvoller wäre, sich anderen Dingen zuzuwenden. Beruf und Familie wurden vielleicht lange schon ein wenig vernachlässigt, die persönliche Entwicklung missachtet bzw. auf ein einziges Gebiet, nämlich das der körperlichen Leistungssteigerung, begrenzt. Was tun? Alle Wettkämpfe, alle Laufsport -Veranstaltungen aus dem Programm streichen? Keinen Trainingsplan mehr befolgen? Oder gar zur Gänze auf das Laufen verzichten? Wieder mehr ins Kino gehen oder Sonntagsspaziergänge unternehmen? Zen kann aufgrund seiner übernatürlichen und zugleich grundlegenden Natur in jedem Bereich menschlicher Tätigkeit verstanden werden und gültig sein. Zen kann dazu beitragen, jede Religion, jede Philosophie, vielleicht auch jeden persönlichen Lebensweg zu bereichern und mit neuem Leben zu erfüllen. In Japan etwa würdigt man Zen ohne jede besondere religiöse Prägung und in den rund siebenhundert Jahren, die seit der Einführung des Zen dort vergangen sind, unterstützte dieses die Entwicklung einer ganz besonderen Kultur, die heute Zen-Kultur genannt wird. Aus diesem Grund ist für die Japaner selbst Zen auch mehr eine Art schöpferische kulturelle Tätigkeit als eine Religionsschule. Ziel jeder meditativen Technik ist es aber dorthin zu gelangen, wo alle Gedanken und das Bewusstsein seiner selbst verschwinden, eine Art Zustand des Nicht-Gedankens eintritt. Aus diesem Zustand heraus, wird ein Potential geöffnet, das neue Energien für neue Aufgaben freisetzen kann und langfristig die persönliche Entwicklung des Meditierenden maßgebend prägt. Auf diese Weise wird es nach und nach immer mehr gelingen, die eigene Lebenshaltung zu perfektionieren und langfristig auch zum „Meister“ des eigenen Lebens zu werden. Nach eingehender Übung und dadurch entstehender Distanz zum Konkurrenzdenken, wird es dem Zen-Runner aber auch wieder möglich, anderen im sportlichen Wettstreit gegenüber zu treten. Dann aber geht es schlechterdings nicht mehr um den Erfolg als solchen, sondern um das antike Ideal des Agonalsieges, des edlen Sieges ohne Feindschaft. Ziel des Zen-Runners bleibt jedoch trotz allem stets der Sieg über sich selbst und die damit einhergehende Überwindung der eigenen Schwächen und Mängel. Der physische Kampfaspekt ist dabei aber nur die „primitive“ Ebene dieses Weges und dient einzig als Hilfsmittel zum Verständnis der geistigen Aspekte. Zen-Running hält verschiedene Techniken bereit, die, regelmäßig angewandt, in vielen Lebenslagen hilfreich sein können und darüber hinaus auch noch auf Körper, Geist und Seele positive Auswirkungen haben. Wenn Sie die Zen-Running Techniken konsequent in Ihren Alltag integrieren, werden Sie allmählich eine Zen-Runner-Gesinnung entwickeln und irgendwann sicherlich auch den oben beschriebenen Zustand des Nicht-Gedankens erreichen. Ihr Körper wird sich dann verselbständigen und einfach weiterlaufen. Ein Empfinden von Glück bzw. Zufriedenheit wird spürbar und schließlich wird es vorkommen, dass Sie verstehen… - vielleicht sogar, um die Farbe des Windes wissen! Dr. Günter Heidinger Mehr über Zen-Running und die entsprechenden Lauftechniken lesen Sie im MaxFun Link: www.MaxFun.cc |