Reden ist Silber – Mauna ist Gold

Dass Reden Silber sein soll ist altbekannt, dass Mauna (in dem Fall Schweigen) Gold ist wahrscheinlich auch.

Mauna bedeutet aber nicht Schweigen aus Wut, Angst oder Trauer – dieses Schweigen ist eher kontraproduktiv. Mauna bedeutet vielmehr, sich freiwillig dem Schweigen hinzugeben, um die Stille wahrnehmen zu können, die innere wie die äußere. Auf diese Art zu schweigen kann dem Geist sehr dabei behilflich sein, zur Ruhe zu kommen, die Dinge klar zu sehen. Man lässt auf diese Weise die Gedanken wirken, bis sie fast völlig verschwinden und man tatsächlich die absolute Ruhe spüren kann.  

Die heutige Medien- und Informationsgesellschaft möchte uns allerdings permanent davon überzeugen, dass das Gegenteil der Fall ist – immer mehr Informationsflut von immer mehr Medien müssen wir über uns ergehen lassen. Fast wie ein Tsunami bricht diese Welle an Information über uns herein– wer nicht mithalten kann, kann untergehen. Genauso hat sich Alltagslärm in den letzten Jahrzehnten um ein Vielfaches erhöht – Radio, Fernsehen, Autos, andere Verkehrsmittel und nicht zuletzt das Handy erschweren uns Stille zu erfahren. Die meisten Menschen halten es kaum noch aus ohne Lärm, werden nervös, wenn daheim keine Geräuschkulisse herrscht – sogar Babys sind schon daran gewöhnt. Der Mensch hat Angst vor der Stille. Fazit daraus: Wer Stille nicht aushalten kann, kann es mit sich selbst nicht aushalten, wie aber sollen es dann andere mit einem aushalten, wenn man es selbst nicht kann?  

Darüber hinaus wird auch das Thema Kommunikation in unserer modernen Gesellschaft groß geschrieben – alle sollen soviel wie möglich miteinander kommunizieren. Wobei hier die Quantität vor der Qualität steht. Oft reden wir zuviel – Kinder werden zwar häufig dazu ermahnt, vor dem Reden zu denken allerdings wird diese Redewendung in der Praxis kaum angewendet, nicht einmal von den Erwachsenen, die sie den Kindern lehren. Wenn wir alle diese Redewendung jedoch ein bisschen besser beachten würden, könnte vielleicht einiges an Streitereien, Unstimmigkeiten und Missverständnisse verhindert werden.  

Dinge bewusst still betrachten, sie auf uns wirken lassen, Gedanken nachhängen oder einfach einmal mit offenen Augen ruhig vor sich hinträumen, diese Beschäftigung ist uns gänzlich verloren gegangen. Mauna hilft sich diese Eigenschaft wieder anzueignen. Wie lange und wie oft Mauna praktiziert wird entscheidet jeder für sich selbst. Wichtig ist das Prinzip der Freiwilligkeit. Nur dann kann Mauna in seiner Ganzheit wirken und Ihnen helfen, die Stille zu genießen.

Ob alleine oder zu zweit, Mauna fördert den Prozess der persönlichen Weiterentwicklung um ein Vielfaches. Bei seinen eigenen Gedanken bleiben, sich zurückziehen, das Sein betrachten können, das alles sind Dinge, die heute wieder mehr denn je gefragt sind – Mauna ist die Antwort darauf! Vielleicht versuchen sie es ja auch einmal bei einem langen ruhigen Zen-Lauf. Ein solcher ist ja mehr als geeignet für Mauna!  

Namaste / Sabine

Sabine Podhradsky